Me, a feminists Fanboy!

Vor etlichen Wochen hat @antjeschrupp bei Twitter gesagt, dass die Stiftung Else Mayer ihr einen Preis in Bonn verleihen würde und gefragt, ob nicht wer von uns™ Lust hätte, auf die Gästeliste eingetragen zu werden. Ich gleich so „o/“ und prompt durfte ich dann heute Abend dabei sein.

Und wie schön das war! Nicht nur, weil ich @antjeschrupp endlich mal die Hand schütteln und ihr ihr Buch zurückgeben konnte*), sondern weil die Stiftung Else Mayer, die mir bis dato völlig unbekannt war, heute Abend noch weitere sehr engagierte und beeindruckende Frauen geehrt hat. Was für ein Gewinn, von diesen tollen Menschen zu erfahren!

Die ersten beiden Preisträgerinnen engagieren sich seit mindestens 25 Jahren beim „Hilfe für psychisch Kranke e. V. Bonn/Rhein-Sieg„. Sie haben davon erzählt, wie sie selbst zu diesem Verein gekommen sind, wie sie selbst Hilfe gebraucht und bekommen haben, was sie dazu bewegt hat, sich in diesem Verein einzubringen.

Danach wurde eine Frau geehrt, die sich, ebenfalls über Jahrzehnte!, für Friedenspolitik einsetzt und mit ihren Mitstreiter*innen dafür wirbt, die Logik des Krieges durch eine Logik des Friedens zu ersetzen. Leider habe ich ihren Namen und den Namen ihrer Organisation nicht richtig mitbekommen – und weil das Programm des Abends bedauerlicherweise nicht online ist, sondern nur auf Papier verteilt wurde und ich keins mitgenommen habe, stehe ich jetzt etwas blöd da… Wie dem auch sei, jedenfalls hat sie ein starkes Plädoyer dafür gehalten, sich die Schriften Bertha von Suttners noch einmal vorzunehmen, was ich hiermit dringend zu tun gelobe!

Schließlich wurde eine junge Wissenschaftlerin geehrt, die ein Verfahren entwickelt hat, mit dem man mit nur einem Tropfen Blut feststellen kann, ob man Herzinfarkt-Risikopatient*in ist – und darüber hinaus, ob man einen Herzinfarkt hatte. Sie hat in den kurzen Minuten ihr Verfahren umrissen und ich bin begeistert.

Zum Ende dann wurde @antjeschrupp für ihr feministisches Wirken geehrt. In ihrer frei gehaltenen Dankesrede hat sie noch einmal darauf hingewiesen, dass es nicht reicht, Prinzipien, die von einer männlich bestimmten Gesellschaft aufgestellt wurden, einfach nur auf Frauen zu übertragen, sondern dass das von Männern geprägte Ideal des einzelnen für sich allein handelnden Individuums umgeworfen werden muss: Jeder Mensch ist in seinem spezifischen Kontext aus Bedürfnissen und sozialer Einbettung zu sehen. Der alleine an seinem Schreibtisch grübelnde geniale Denker ist Quatsch. Ich glaube, Antje hat recht. Input, processing, more input, combine, combine, steal, more input, processing, write da shit down, be attacked, processing, more input, combine… so funktioniert das und das Internet hilft uns dabei.

Ich bin ja Fanboy, muss ich mal unumwunden zugeben. Welche Horizonte @antjeschrupp mir nicht nur heute Abend, sondern über die letzten Jahre mit ihrem Blog und ihren Diskussionen bei Twitter und Facebook eröffnet hat! Umso mehr hat es mich gefreut, dass sie auch in echt offen, furchtbar freundlich und ein spitzenmäßiger Mensch ist, den ich bei jedem Grünkohlessen**) gern dabei hätte, um über Freundlichkeit, Netzeffekte und soziale Grundfähigkeiten zu sprechen.

Das wär schön!

*) Die Älteren unter Euch erinnern sich vielleicht noch, dass ich zur #rp15 ein Panel zum Thema „Freundlichkeit“ eingereicht habe, das dann aber nicht genommen wurde. Zu diesem Thema hatte mir – ich krieg die Umstände nicht mehr ganz zusammen – @antjeschrupp das Buch „Hegel und die Macht. Ein Versuch über die Freundlichkeit“ von Byung-Chul Han geschickt. Einfach so. Fand ich cool. Das Buch allerdings ist leider für ein einfaches Bauernjungenhirn wie meines unlesbar, habe das nach der Hälfte abgebrochen…

**) Damit meine ich so Grünkohlessen, wie wir sie in #Rhade veranstalten, also essen, über die Pferde oder die Hunde sprechen und betrunken viel zu laut durch die Klotür während des Wasserlassens weiter an der Diskussion teilnehmen. Ich meine damit nicht solche Veranstaltungen wie das Spargelessen der Seeheimer oder irgendwelche Parteiveranstaltungen.

Von Maxim Loick

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