Timeout

Heute brennen in Deutschland Flüchtlingsunterkünfte und ich kann es nicht mehr hören, es ist ekelhaft. Ich sitze in der Küche und höre die Jammerplaylist und dabei stolpere ich über Freundeskreis, „Esperanto“. Da singen sie:

Esperanto, eloquente definition
Ein schnellerlernter Lingo zur Verständigung der Nation’n
Basiert auf romanisch, deutsch, jiddisch, slawisch,
Kein Sprachimperialismus oder Privileg des Bildungsadels

Das war, wie ich einige Zeilen weiter oben lese, im Jahr 1999. Wann fing das an, dass die jungen Leute™ plötzlich ohne schlechtes Gewissen so’n Shice wie Böhse Onkelz oder Frei Wild gehört haben? Ging das echt mit der WM 2006 los? Waren wir™ wirklich die bessere Generation out of control als die heute? Wann ging das schief, dass Rebellion plötzlich rechts wurde? Bin ich mit Schuld daran?

Jetzt sitze ich hier und höre alte Musik, weil ich den Hass für einen Moment nicht mehr ertrage. Die Kinder schlafen. Heute hat der Große Sohn gesagt: „Papa, Du wolltest uns doch noch das Bild im Internet zeigen, wie die Flüchtlingskinder mit unseren Spielsachen spielen.“ Ich zeigte es ihnen. „Oh, wie schön! Guck mal, s, da ist unser altes Flugzeug! Gut, dass wir das gemacht haben, Papa!“

Von Maxim Loick

Folgt mir auf Twitter: @Pausanias oder bei Google+: Maxim Loick

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert