Wird doch etwas länger dauern.

Wenn man den ganzen Tag bei Twitter unterwegs ist, hat das den entscheidenden Nachteil, dass man die heile Twitterwelt als repräsentatives Abbild der ganzen Welt anzunehmen neigt. So viele Leute! Nicht alles ist witzig, aber vieles, einiges ist von Bedeutung, das meiste von geringerer. Es gibt Späßchen und Gehässigkeiten. Aber immer habe ich das Gefühl, dass es wohl höchstens noch fünfundzwanzigdreißig Jahre dauern wird, bis wir das alles insgesamt so im Griff haben werden mit der Welt, dem Frieden und so. Das Personal, das sich da auf Twitter so präsentiert, ist dazu allemal in der Lage.

Heute morgen haben sie dann vor dem Kindergarten einer sehr guten Freundin in den vier Minuten, in denen sie ihren Sohn dort abgab, die Autoscheibe eingeschlagen und die Tasche mit allem gestohlen. Am helllichten Tag in der Bonner Südstadt (also nicht in Tannenbusch oder der Bronx!).

Und plötzlich geht mir wieder einmal von neuem auf: Nicht jeder kann sich in 140 Zeichen ausdrücken. Von denen kriegt man auf Twitter einfach nichts mit. Ich fürchte, ich muss meine Schätzung also auf vierzig Jahre ausdehnen. Aber dann wird alles gut, ich bin sicher.

Von Maxim Loick

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