Feuergrube

Aus dem famosen Buch „Cool Camping Cookbook“ aus dem Tolkemitt Verlag habe ich die Idee, etwas in einer Feuergrube garen zu wollen. Als ich dann letzte Woche für ein paar Tage in Rhade war, gab es den Platz, das Material und die Zeit, dieses Vorhaben in die Tat umzusetzen.

Morgens um neun hob ich also zuerst einmal ein Loch in der Größe 40x90x40 cm (BxLxT) aus. Den Boden der Grube legte ich dann mit Backsteinen aus, die später die Wärme gut halten sollten.

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Backsteine in der Grube

Auf diesen Backsteinen brannte ich über mehrere Stunden ein Holzfeuer ab, bis sich eine 20 cm dicke Schicht aller feinster Glut gebildet hatte.

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Rhader Holz

Kleine Erkenntnis am Rande: Besser viel Holz in großen Scheiten auf einmal verbrennen, sonst dauert es zu lange, bis man genug Glut zusammen hat. Glücklicherweise liegt in Rhade sehr viel Holz herum.

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Die fertige Glut

In dem Buch haben sie eine ganze Ente zubereitet, was laut Buch eine Backzeit von 10 Stunden erfordert. Das war mir zu lange, daher habe ich folgende Rechnung angestellt: Eine Ente mag so rund drei Kilo wiegen, also müsste ich die Garzeit bei entsprechend kleinerem Bratgut dich reduzieren. Daher habe ich zwei Rinderbraten á ein Kilo ausgewählt. Diese habe ich zunächst in Alufolie, dann mit Stroh umwickelt und das ganze mit unbeschichtetem Rosendraht fest gezurrt. Was ich beim nächsten Mal anders machen muss: Statt des einfachen Rinderbratens muss man Roastbeef nehmen und es muss vor dem Einwickeln gesalzen werden (pfeffern kann man hingegen gut erst hinterher).

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Die eingewickelten Braten

Nun muss man die Strohkugeln auf die Glut legen und schnell schnell schnell mit Erde zuschütten, damit das Stroh nicht einfach verbrennt. Sieht übrigens super cool aus, wenn anfangs noch Rauch aus der Erde dringt. Am Ende muss aber alles so gut verbuddelt sein, dass kein Rauch mehr herausdringt, die Feuergrube muss luftdicht verschlossen sein. Die Bratenstücke, so empfiehlt es das Buch, sollten mit einem Stöckchen markiert werden, damit man sie später auch wieder findet.

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Die zugeschüttete Grube

Nach der eigentlichen Berechnung hätten meine Braten nach drei Stunden fertig sein sollen, aber ich habe mich nicht getraut, weil mir die zehn Stunden aus dem Buch so vorkamen, als sei das Garen in der Feuergrube immer ein sehr langer Prozess. Deswegen habe ich das Fleisch sicherheitshalber sechs Stunden drin gelassen. Ich hätte meiner Berechnung vertrauen sollen, so war das Fleisch leider etwas hart geworden (wenn auch geschmacklich völlig super).

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Direkt aus der Grube genommen

Die Erkenntnisse nochmal zusammen gefasst:
– man braucht viel Platz und viel Zeit und sollte auch zwischendurch schon mal was essen
– das Holzfeuer größer machen, damit schneller genug Glut zusammen kommt
– Roastbeef nehmen und vorher salzen
– die Zubereitungszeit ist nicht länger als in einem Backofen

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Fertig!

Von Maxim Loick

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4 Kommentare

  1. Sehr schön, danke für die Anregung! Allerdings kann ich mir gar nicht vorstellen, dass das vorher Salzen so gut sein kann. Beim Braten und Grillen soll man doch immer nachher salzen, damit das Fleisch nicht so viel Saft verliert.
    P.S. So werden doch auch Igel zubereitet, oder?

    1. Möglicherweise hast Du recht. Die Salzerkenntnis ist auch nicht das wesentliche Ergebnis, sondern die Garzeit und die zu verwendende Qualität des Fleisches.

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