Stones weiter so meh. Lieber mal was wagen.

Jetzt gerade wieder die alte Leier, Steinbrück oder Steinmeier als  SPD-Kanzlerkandidat. Oder, weil wir ja Dreigestirn haben, sogar Sigmar Gabriel?

Seit mindestens einem Jahr geht das nun schon so. Seit einem Jahr kommt die SPD in den Umfragen zur Bundestagswahl nicht über 28% hinaus.

Liebe SPD, du alter Zaudererverein, mach mal was mit Rumms! Stell Hannelore Kraft auf!

Gabriel hat seine Qualitäten anderswo, er ist für mich kein Bundeskanzler. Er ist Lautsprecher und Agitator (im durchaus positiven Sinn!), aber nicht Entscheider.

Steinmeier und Steinbrück würde ich beiden das Kanzleramt zutrauen, aber ich fürchte, dass sie nicht gewinnen würden gegen Merkel. 

Steinmeier sagt immer sehr gute und sehr richtige Sachen, aber er sagt sie eben auch so. Also so gut und richtig. So meh.

Steinbrück sagt wenig und hat sich ganz auf sein Bundestagsmandat zurückgezogen, dafür spricht er gegen Geld auch auf Ihrer Hochzeit. Meh. Er wird von Helmut Schmidt protegiert (was ja nicht schlecht ist) und er hat imho in der Krise 2008 als einziger eine gute Figur gemacht. Er hat aber auch einige falsche Entscheidungen getroffen, Stichwort Kapitalertragssteuer.

Bei beiden, Steinmeier und Steinbrück, weiß man nicht, welche Altlasten ihnen noch anhängen. Und mir will scheinen, dass eigentlich niemand so recht Bock auf die beiden hat.

Auf Frau Kraft hingegen hat jeder Bock. Die Partei sowieso, das zeichnete sich schon beim Bundesparteitag im Dezember 2011 ab, als sie in ihrem Parteiamt mit irgendwas von 98% oder so bestätigt wurde. In der Wählerschaft ebenso, wie bei der Landtagswahl NRW 2012 zu sehen war. Sie hat der SPD in der K-Frage bisher eine klare Absage  erteilt, was richtig und wichtig war. Niemand stellt in Frage, dass sie sich voll auf ihren Job als Ministerpräsidentin von NRW konzentriert, den Job, für den sie angetreten ist und für den sie gewählt wurde. Natürlich hat sie da die K-Frage abgelehnt und unmissverständlich klar gemacht, dass eine Kanzlerkandidatur in ihrem Kopf derzeit keinen Platz hat. Aber in den Köpfen aller anderen schon.

Wenn die SPD es schafft, Hannelore Kraft mit einer derartigen Geschlossenheit zur Kanzlerkandidatur aufzufordern, dass eine Ablehnung ihrerseits unglaubwürdig erschiene, und wenn sie selbst dann den richtigen Zeitpunkt findet, diese Kandidatur anzunehmen, dann hätte die SPD eine maximal glaubwürdige Kanzlerkandidatin, die gegen Merkel gewinnen würde. Sag ich mal so.

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Kategorisiert in Politik, SPD

Von Maxim Loick

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Ein Kommentar

  1. Puh. Ja. Mh. Du hast nicht unrecht, aber eben auch nicht recht. Finde ich. Hannelore Krafts Wirkung auf Wähler erwächst aus ihrer Glaubwürdigkeit, dass sie das, was sie sagt, auch wirklich tut. Dieses große Pfund durch einen Kurswechsel Richtung Berlin zu verschenken – ich weiß nicht, ob das erfolgreich wäre. Ich kann es mir nicht vorstellen. Hannelore Kraft ist außerdem noch jung – sie kann noch bei der nächsten Wahl antreten, wenn 2013 verloren gehen sollte. Wenn Kraft aber 2013 antreten würde, wäre sie verbrannt. Dann hätten wir die Bundestagswahlen und NRW verloren.

    Ich verstehe, was Du meinst. Aber ich glaube, das wäre zuviel Risiko. Ohne Garantie auf Erfolg. Nein, ich bin dagegen. Ich teile Deine Gefühle, bis zu einem gewissen Grad, aber dennoch: Es wird nicht gehen. Steinmeier wird ein guter Kanzlerkandidat – ob wir es 2013 schaffen, in einem 6-Parteien-Parlament, das wird sich zeigen. Aber die Träume von Hannelore Kraft sollten wir m.E. nicht mehr verfolgen. Und sie v.a. nicht bedrängen. Das hat sie wirklich nicht verdient.

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