Die Wildecker Herzbuben, Helene Fischer, die Flippers: Reach out, touch faith!

Man soll ja nicht für die Bild-Zeitung schreiben, sie nicht lesen, sie nicht kaufen und ihr auch keine Klicks gönnen. Das stimmt ja immer noch. Ich habe mich mit @Nico darüber hin und wieder etwas gestritten, weil er ja trotzdem für sie schreibt. Sein Argument: Dort erreiche ich die, für die unsere Standpunkte neu sind. Über Twitter/FB/Blogs und so weiter und so weiter erreichen wir nur die, die sowieso schon wissen, was wir wollen. Immer noch ein Dilemma.

Heute ging ich mit der Pollykowskaja (also unserem Hund) ein wenig spazieren, während in Köln 10.000 anständige Demokrat*innen einigen versprengten Rechtsauslegern die Stirn geboten haben. Ich war ein bisschen stolz auf das Rheinland, wieder mal war die Zivilgesellschaft in zehnfacher Stärke den Rassist*innen und Brunnenvergifter*innen entgegengetreten.

Dennoch, kaum macht die Kanzlerin mal was mit Haltung, Rückgrat und was richtig, schmelzen die 42% der Union plötzlich ab. 36% Unterstützung für die CDU. Ich halte das keineswegs für ein gutes Signal, das bedeutet doch eher: Wenn die Union auf einen Kurs einschwenkt, der dem der SPD entspricht, gehen sogar Angela Merkel die Unterstützer*innen von der Fahne. Das beängstigt mich. Das bedeutet, dass die breite Masse da draußen erheblich weiter rechts steht als uns (oder mir zumindest) lieb ist.

Wie ich nun also mit der Pollykowskaja so gehe, denke ich: Die Wildecker Herzbuben. Helene Fischer. Die Flippers. Und wer in diesen Musikantenscheunen derzeit sonst noch gerade der hice shice ist. Die! Die müssten mal ein klares Bekenntnis „Refugees welcome“ abgeben. Die müssten mal mit ein paar Fakten ein Statement abgeben. Hat da jemand von Euch Verbindungen hin? Kann das mal wer anleiern? Die Bildzeitung ist, wie wir inzwischen wieder feststellen müssen, eine gar zu unzuverlässige Partnerin. Sind hier Gatekeeper*innen unter meinen Leser*innen? Leiert doch mal was an, bitte!

Von Maxim Loick

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