Otto Wels nicht brauchen, das wünsch ich mir

Wenn ich Andrea und Lars wäre, würde ich jetzt in dieser Situation folgendes versuchen:

  • das ganze Personal der SPD versammeln: Bundesminister*innen, Staatssekretär*innen, Ministerpräsident*innen aus den Ländern, Kevin Kühnert und von mir aus auch alles an Alt-Kanzlern und Minister*innen a.D. und was wir sonst noch so haben
  • gemeinsame Pressekonferenz mit folgenden Punkten:
    • wir haben gemeinsam mit Parteien unterschiedlichster Couleur über Jahrzehnte für ein Europa ohne Grenzen gekämpft und das gemeinsam erreicht, zusammen mit unseren Partner*innen in ganz Europa
    • im Jahr 2015 waren die Grenzen offen und sie sind es bis heute – noch!
    • wir, die hier versammelten, stehen dafür ein, dass das so bleibt
    • die Fakten sprechen für uns:
    • wir, die hier versammelten stehen an der Seite derer, die Hilfe brauchen und an der Seite derer, die – nicht erst seit 2015 – Hilfe leisten. Wir stehen an der Seite derer, die sich zu 70.000 in Berlin zu einem bunten und fröhlichen Protest gegen nationalistische Schreihälse einfinden.
    • es ist ein Gebot der Vernunft, Politik auf Basis von Fakten zu machen und nicht auf Basis von irrationalem Geschrei einer radikalisierten Minderheit
    • wenn der aktuellen Koalition die Grundlage, also das gemeinsame Vertrauen und der gemeinsame Wille, die Abmachungen des Koalitionsvertrages konzentriert abzuarbeiten, entzogen wird, scheuen wir uns nicht, daraus Konsequenzen zu ziehen.
    • Otto Wels war ein Held. Wir sind aber der Überzeugung, dass verantwortungsvolle Politik keine Helden braucht, weil sie, von Vernunft getrieben, Situationen zu verhindern weiß, in denen Helden ihr Leben aufs Spiel setzen müssen.

Ich glaube ja, dass die SPD grundsätzlich einen guten Job macht gerade in der Koalition. Aber eine demente Mutter wird immer auf die Tochter schimpfen, die ihr täglich das Bett richtet und den Spüler ausräumt und sie wird immer den polternden Sohn anhimmeln, der zu Weihnachten und Ostern reingepöbelt kommt: „HIER MÜSSTE MAN AUCH MAL EIN FENSTER AUFMACHEN!“.

Aber wer bin ich schon?

Von Maxim Loick

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