MLO hört Mudhoney und denkt: Mal gucken.

Gestern oder vorgestern oder so hat meine Schwester mich angewhatsappt, dass am 15.11. Mudhoney in Köln ein Konzert geben, ob ich da nicht hinwolle. Und ich dachte: Wie gile, die praktizieren also irgendwie wieder oder immer noch oder so. Wahrscheinlich ziemlich peinlich, wenn da nur so Junggebliebene wie ich dann auflaufen, die alte Jeansjacke nochmal rauskramen und mit leeren Augen den guten alten Zeiten hinterher hängen. Aber andererseits: Ist doch egal, mal gucken.

Ich, MLO, the brother of JLO (meine andere Schwester heißt Julia Loick, chrchrchr…), als die krumme Rappel mit den Klingeldrähten im Jahr 1993 mit Jeansjacke an. Mudhoney hören. Ist eigentlich egal, ob die überhaupt Gitarre spielen können oder Schlagzeug oder sowas. Ich glaube, Dan Peters hat auf einer Platte angegeben, er spiele die „Traps“ statt Schlagzeug. Der ganze Sound war so egal, also genauso egal wie meine Jeansjacke und ich, die krumme Rappel darunter. Be easy und scher dich nicht so drum, also nicht so stark. So’n bisschen. Mach mal’n Spruch, die Welt verändert sich auch von alleine. Diese shice egal Musik hat nie ein Erweckungserlebnis in mir hervorgerufen, es gab nie ein „Wow!“ dabei. Aber Mudhoney haben irgendwie immer gespielt wie ich am Schlagzeug: Mach so gut es ohne Anstrengung irgend geht. Soll bisschen Spaß machen. Erst wir, dann die Musik. Falsch spielen gibt’s nicht, war dann halt so richtig in der Situation, ist so passiert. Und vor allem: Be easy. Botschaften: Joa, so halb. Sex? Wenn’s ok ist, ja. Sonst später, ist noch Zeit in meinem Leben von 1993.

Heute: trackle hier, D64 da, SPD allenthalben, FEMINISMUS!, Calliope mini bitte als DIE Calliope bezeichnen! Überall Nazis und rechte Schweine, sogar im Bundestag und den meisten Landtagen! Angeln der Welt, knirschet! Ich hebe! Nnngnnn! Hhh!

„15.11. im Gebäude 9 in Köln“, sagt Antonia.
„Wird das nicht etwas peinlich“, frage ich.
„Die sehen heute so aus, als wäre denen nichts peinlich“, sagt Antonia und postet ein aktuelles Foto.
Ist doch auch egal, denke ich.
„Bestell mal Karten“, sage ich.

Egal hat mir eigentlich immer ganz gut getan. Kann man ja mal machen. Es hat keine Bedeutung*). Das macht es easy. Mal gucken. Bier dazu wäre ganz nice. Wer fährt?

 

*) es hat natürlich voll die Bedeutung, aber die ganze Sache gleitet derart ins Meta ab, das wird mir zu anstrengend.

Von Maxim Loick

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