Humano Menetekel macht munter weiter

Mir wird allmählich kalt, der Frost schiebt sich unter meinen Mantel. Die Wildpferde stehen im fahlen Mondlicht und dampfen, was sehr hübsch aussieht. Ich sitze auf dem Boden, auf dem Gras, mit Raureif überzogen, meine Beine werden langsam feucht und klamm. Die Zäune, diese münsterländischen Reihen, unten die Pöhle genau acht Schritt auseinander, oben windschief, mit drei Reihen Stacheldraht verbunden, stehen dick und weiß. In die unterste Drahtreihe hat das Gestrüpp gegriffen. Nun hängt es erfroren daran.
Ich bin raus aus dem Zug, auf offener Strecke habe ich die Notbremse gezogen und bin raus, mitten in der Nacht, mitten im Frost, und ich bin gerannt, bis zu den Wildpferden, die da plötzlich standen und dampften.
Ich muss mich langsam darum kümmern, hier wieder wegzukommen, mir wird kalt. Ich will nach Hause. Ich bin Humano Menetekel.

Von Maxim Loick

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